Der neue Bürgertreff

 Nach Fertigstellung der Umbauarbeiten zieht der Uttinger Bürgertreff 17&WIR um. Das neue Domizil liegt nur ca. 150 m entfernt in der Bahnhofstr. 31, in dem bis Ende 2021 noch die VR-Bank untergebracht war.  Der Verein Füreinander e.V. wird den zukünftigen Bürgertreffs auf der Grundlage des mit dem Gemeinderat abgestimmten Konzeptes betreiben.

 

„17&Wir“ hieß es mehr als zehn Jahre in der Bahnhofstraße 17. Unter diesem Namen hatte der Bürgertreff seine Arbeit begonnen und kontinuierlich ausgebaut. Schnell entstanden Gruppen, die sich regelmäßig trafen – zum Aquarellmalen, Handarbeiten, Singen, zum Diskutieren über Tagesthemen oder zum Männerstammtisch. Die Musikschule unterrichtete, die VHS hielt Kurse ab, eine Büchertauschbörse wurde eingerichtet, die Räume standen für private Treffen zur Verfügung. Der Verein „Füreinander e.V.“ organisierte das alles ehrenamtlich. Von Anfang an übernahm die Gemeinde Utting die Mietkosten.

Schon damals war der demografische Wandel (Zunahme der älteren Bevölkerung) ein großes Thema. Deshalb legte der Verein „Füreinander e.V.“ den Schwerpunkt seines Engagements – neben dem Organisatorischen für den Bürgertreff – auf die Arbeit mit Seniorinnen und Senioren. Unter dem Motto „Zuhause leben – solange wie möglich“ entwickelte man Konzepte und Angebote vor allem für Menschen mit dementiellen Einschränkungen. Breiten Raum nahm dabei die Beratung der Angehörigen ein. Für sie ist der Dschungel durch die Pflegegrade, die Unterstützungsmöglichkeiten, die unterschiedlichen Ämter-Informationen schwer zu durchdringen. Andrea Birner als gerontopsychiatrische Fachkraft und die ausgebildeten Alltagsbegleiter*innen bildeten ein Netzwerk, das über Utting und über Bayern hinaus beispielgebend wirkte und wirkt.

Während der Corona-Zeiten initiierte das Team den „Bürgertreff auf Rädern“ und veranstaltete die Treffen an verschiedenen Orten. Der Verein „Füreinander e.V.“ erhielt für seine Arbeit viele Auszeichnungen und Preise.

Nicht nur wegen der Virus-Einschränkungen waren die Räume in der Bahnhofstraße 17 zu klein. Der Wunsch, sich als Treffpunkt für alte und junge Uttingerinnen und Uttinger mit erweiterten Angeboten zu öffnen, war hier nicht zu verwirklichen.

 

Diese Chance bietet nun das neue Domizil. Hier soll eine Art Mehrgenerationen-Haus entstehen – ein „Wohnzimmer für alle“.  Die Gemeinde als Eigentümerin des Hauses hatte die Pläne des Architekten Alfred Sunder-Plassmann bei mehreren Gemeinderatssitzungen meist einstimmig gebilligt. 300 000 Euro wurden genehmigt, der Bauausschuss sah keine Einsparmöglichkeiten. Der neue Bürgertreff wird multifunktional genutzt werden können, so dass sich dort viel „Leben“ entwickeln kann.

Grundriß Bürgertreff

Konzept für den Betrieb des Bürgertreffs

Tatsache ist: Wir brauchen einander. Wir müssen zusammenrücken und uns austauschen. An der neuen Adresse, in diesen großen, schönen Räumen können wir das tun. Dazu ein paar Anregungen. Nachbarschaftshilfe: Wer bedarf der Hilfe – wer bietet Hilfe an: Alleinlebende und Ältere suchen Kontakt – gestresste Mütter suchen dagegen eine Ruhepause beim Cappucchino. Einen besonderen Film anschauen – einem kleinen Konzert, einer Lesung zuhören, Brettspiele spielen. Repair-Cafè und Tauschbörse. Alles das kann im neuen Bürgertreff Utting entstehen. Es funktioniert aber nur, wenn sehr viele Bürgerinnen und Bürger mitmachen, sich engagieren und füreinander da sind. Engagement macht zufrieden. Und es macht Spaß.